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Neuigkeiten rund um GTM und die Metrologie

04.10.2022

#Weltneuheit in der Mehrkomponenten-Kalibrierung von GTM

Mit der Neuentwicklung einer Messeinrichtung für Mehrkomponentenaufnehmer (MKA) haben wir von GTM einen weiteren Meilenstein in der Metrologie gesetzt. Das Bahnbrechende: Bei der MKA-Kalibrierung werden die verschiedenen Kraftvektoren gleichzeitig und vollautomatisch gemessen – weltweit ein Novum.

Wenn es darum geht, Kräfte entlang mehrerer Vektorachsen zu messen, womöglich gleichzeitig, kommen sogenannte Mehrkomponentenaufnehmer zum Einsatz. Anwendungsbeispiele für diese hochpräzisen Sensoren finden sich in der Luft- und Raumfahrt, in der Windenergie-Technik oder auf Fahrzeug-Prüfständen. Damit die Präzision jederzeit gewährleistet ist, müssen MKA in regelmäßigen Intervallen kalibriert werden – eine Dienstleistung, die seit 2005 ebenfalls zu unserem umfassenden Portfolio gehört.

Durch Automatisierung schneller zum Ergebnis

Je nach Anwendung werden bereits beim bisherigen Verfahren bei der Kalibrierung bis zu drei der verschiedenen Vektorachsen (x, y, z) nacheinander gemessen. Die Bedienung der Messeinrichtung erfolgte bislang zeitaufwändig von Hand. Mit der neu entwickelten MKA-Messeinrichtung ist es dagegen jetzt möglich, Kräfte und Momente in allen Vektorachsen gleichzeitig zu messen, und das vollständig automatisiert. Dabei kann sogar die Schwerkraft in allen Achsen gut nachgebildet werden.

Das bringt GTM-Kunden, die das Angebot der Kalibrierdienstleistungen nutzen, einen enor-men Zeitvorteil, da ihre zu kalibrierenden MKA wieder schneller im Einsatz sind als bisher. Auch sind die mit dem neueren Verfahren gewonnenen Daten aussagekräftiger, ihr Informationsgehalt über das Verhalten des kalibrierten Gegenstands ist wesentlich höher. Nicht zuletzt liegt die relative Messunsicherheit der neuen Messeinrichtung wegweisend bei nur 0,1 % im Vergleich zur vorhandenen Messeinrichtung von 0,5 %.

Mit langjähriger Erfahrung und frischem Wind zur Lösung

Für eine so bahnbrechende und komplexe Neuentwicklung braucht es immer ein starkes Team mit frischen Ideen, aber auch langjähriger Erfahrung in der Metrologie und eine offene Fehlerkultur: Nur so lassen sich neue Wege und Lösungen finden. Unsere Mitarbeiter Martin Eller und Martin Urbanski haben als Teil des Entwicklerteams zum Erfolg der neuen MKA-Messeinrichtung beigetragen und ihre Erfahrungen mit uns geteilt. Das Interview finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Mit der neuen MKA-Messeinrichtung haben wir eine Technologie weiterentwickelt, mit der wir unsere führende Position im Bereich der Metrologie weiter ausbauen wollen. Von diesem Vorsprung werden auch unsere Kunden und Partner spürbar profitieren.

Interview

Martin Eller, seit wann bist Du bei GTM und was hast Du vorher gemacht?

„Ich bin 2018 nach meinem Maschinenbaustudium zu GTM gekommen. Davor habe ich eine Ausbildung zum Industriemechaniker gemacht und erste Berufserfahrung gesammelt. Dadurch hatte ich bei meinem Einstieg bei GTM sowohl praktische als auch wichtige theoretische Kenntnisse erworben, die mir sehr bei der Umsetzung des Projektes geholfen haben.
 

Wie wurdest Du Hauptansprechpartner für das Projekt?

„Das war ein eher schleichender Prozess. Gerade zu Beginn floss in das Projekt viel Input meiner Kollegen ein, die schon viele Jahre Erfahrung in der Metrologie haben. Dennoch wurde ich von Beginn an einbezogen und oft nach meiner Meinung zu diversen Aspekten gefragt. Für diese Wertschätzung und das entgegengebrachte Vertrauen bin ich sehr dankbar. Nach etwa einem Jahr wurde ich dann zum Hauptansprechpartner für das Projekt.

 

Was hat Dir an dem Projekt besonders gefallen?

„Es ist ein unfassbar tolles Gefühl, an so einem Projekt maßgeblich beteiligt gewesen zu sein. Immerhin haben wir mit dieser Messeinrichtung etwas entwickelt, dass es so auf dem Markt noch nicht gibt. Es macht einen stolz zu sehen, dass all die Annahmen und Berechnungen korrekt waren. Bei all der Arbeit kam aber auch der Spaß nie zu kurz. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen, den Elektro- und Softwareingenieuren sowie den Metrologen lief stets auf Augenhöhe. Der Teamgeist ist definitiv etwas, das ich bei GTM sehr schätze.

Martin Urbanski., wie sieht es bei Dir aus? Wie kamst Du zu GTM und zu diesem Projekt?

„Bei mir führte der Weg von der Ausbildung über das Studium zu GTM. Seit 2019 bin ich bei GTM und habe mich quasi von Beginn an mit der Steuerungs- und Bediensoftware, dem GTM WebForceManager, den bereits bestehenden Messeinrichtungen beschäftigt. Mit dem daraus gewonnenen Wissen habe ich dann für die Mehrkomponenten-Messeinrichtung sowohl ein Software-Konzept entwickelt als auch die Ansteuerung implementiert.
 

Wie sieht es mit Deinen Learnings und einem persönlichen Statement zu dem Projekt aus?

„Wie Martin Eller schon gesagt hat, macht es einen unfassbar stolz, wenn man im Nachhinein auf das, was wir da geschafft haben, zurückblickt. Für mich waren beispielsweise die kinematischen Berechnungen eines Hexapoden und die Realisierung einer Kraft-Regelung mit sechs Freiheitsgraden absolutes Neuland. Zu sehen, dass all unsere Anstrengungen zu einem so großartigen Ergebnis geführt haben, ist klasse. Auch wenn leider nicht direkt ersichtlich ist, wie viel Schweiß und Arbeit eigentlich verrichtet wurden. Vor allem die super Zusammenarbeit mit den Kollegen aus den unterschiedlichsten Disziplinen hat aber zum Erfolg dieser Messeinrichtung geführt. Ich freue mich daher schon auf die nächsten Projekte, die vor uns liegen!