Der Unterschied der klassischen Kraft- und Drehmomentmesstechnik zur modernen Mehrkomponentenmesstechnik besteht darin, auf welche Weise dem vektoriellen Charakter der physikalischen Größen Rechnung getragen wird. In der klassischen Messtechnik sind Krafteinleitungen und Ausrichtungen zu optimieren. Ziel ist, von der vektoriellen Größe nur den Betrag zu erfassen. Alle anderen Bestandteile des Vektors werden als Störgrößen aufgefasst. Demgegenüber ist das Ziel der Mehrkomponentenmesstechnik, von den vektoriellen Größen neben dem Betrag noch Informationen über die Ausrichtung zu erhalten. Es wird allenfalls zwischen Hauptkomponenten und Nebenkomponenten unterschieden. Kräfte sind linienflüchtige Vektoren mit fünf Freiheitsgraden. Sie können nur längs ihrer gedachten Kraftwirkungslinie verschoben werden, ohne das entsprechende mechanische System zu verändern. Momente sind raumflüchtige Vektoren mit drei Freiheitsgraden. Sie können im Raum verschoben werden, solange ihre Achsrichtung beibehalten werden. Momente können also entweder längs der Achse verschoben oder aber mitsamt der Achse parallel verschoben werden. Beschleunigungen sind Ortsvektoren und gelten mit Ihrer Ausrichtung nur an ihrem jeweiligen Ort.
Vektor
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